
10.17.2024
JAMIE RAMSAY: CHARMANTER ABENTEURER UND FAMILIENVATER
Der britische Ausdauersportler, Abenteurer, Redner und GOREWEAR Markenbotschafter Jamie Ramsay ist vor Kurzem Vater eines kleinen Jungen geworden und hat in seiner Karriere bereits 35 verschiedene Challenges in 32 Ländern absolviert. Dabei hält sich Jamie nicht mit einer Sportart auf, sondern begeistert sich gleichermaßen fürs Laufen, Fahrradfahren, Trekking und den Bergsport. Bis dato hat er über 21.061 km (was etwas über 500 Marathons entspricht) im Laufschritt und 31.288 km auf dem Fahrrad zurückgelegt sowie zehn Berge über 3000 m bestiegen.
Weltrekorde oder Pionierleistungen interessieren Jamie wenig. Vielmehr sieht er in jedem Abenteuer eine Chance, sich selbst herauszufordern und seine vermeintlichen Grenzen weiter zu verschieben. Bei den meisten seiner Unterfangen ist er solo und ohne Unterstützung unterwegs. Fitness-Coaches oder Fachleute für Physiotherapie, PR bzw. Ernährungs-beratung kennt er nur vom Hörensagen. Für ihn sind all diese Dinge Teil des Prozesses, die beste Version seiner selbst zu werden.
Im Laufe der Jahre hat Jamie seine Expeditionen genutzt, um Spenden zu sammeln und auf Wohltätigkeits-organisationen aufmerksam zu machen, die sich für mentale Gesundheit, Krebs- und ALS-Forschung oder die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser einsetzen.
Vor Kurzem ist Jamie Vater geworden und freut sich zu Hause auf viele spannende Abenteuer mit seinem nunmehr einjährigen Sohn. Er träumt davon, eines Tages mit seinem Sprössling gemeinsam auf Tour zu gehen und hat bereits begonnen, mit ihm zu laufen. Dabei kann er auf die Erfahrung bauen, einen Kinderwagen 17.000 km von Nord- nach Südamerika geschoben zu haben.
Wenn er gerade nicht auf Abenteuerreise ist, macht es sich Jamie gern mit gutem Wein, Käse, Fleisch oder Bier gemütlich.
Wie bist du zum Extremsport-Abenteurer geworden?
„Früher hatte ich einen Job in der Londoner City, der weder sonderlich spannend noch in irgendeiner Weise erfüllend für mich war. Das begann sich dann auf negative Weise zu äußern. Nachdem ich zwölf Jahre meine Träume zurückgestellt hatte, wurde mir bewusst, dass ich etwas ändern musste, um nicht ewig einen Weg zu gehen, den ich gar nicht gehen wollte. Ben Fogle, James Cracknell, Sean Conway und andere britische Abenteurer haben mir schon immer imponiert. Ich kam zu der Erkenntnis, dass der einzige Unterschied zwischen ihnen und mir darin bestand, dass sie bereit waren, das Risiko einzugehen und ihre Träume zu verwirklichen. Daraufhin habe ich meinen Job gekündigt und jetzt, zehn Jahre später, gehe ich immer noch auf Abenteuerreisen.
Zunächst begann ich als Läufer. Meine ersten beiden Touren waren ein Lauf über 240 km durch Vietnam im Jahr 2013 sowie „Running the Americas“ über 17.000 km von Kanada bis runter nach Argentinien im Jahr 2014 – beides solo und ohne Unterstützung. Das Laufen habe ich schon immer geliebt. Aber dass ich es auf eine solch außergewöhnliche Weise tun, dabei so viele neue Orte sehen und unwahrscheinlich viel über mich selbst lernen würde, war einfach sensationell.
Nachdem ich allein und ohne Support den Three Peaks Run und den Scottish Isles Run in Großbritannien gemeistert hatte, beschloss ich 2017, aufs Rad umzusteigen. Ich habe mir also ein Fahrrad und das nötige Gepäck geschnappt und bin nach São Paulo in Brasilien geflogen, um von dort allein ins bolivianische La Paz zu fahren. Seitdem bin ich durch die USA, Australien und 10.000 km kreuz und quer durch das Vereinigte Königreich geradelt und habe mehrere kleinere Touren in Frankreich unternommen.
Im Jahr 2019 wollte ich dann meinen ersten Berg besteigen. Mein Freund Al Hogarth und ich haben den Gipfel des Aconcagua (6.962 m) ohne Guide und ohne sonstige Unterstützung erreicht – mit Ausnahme eines Maulesels, der unsere Verpflegung bis ins Basislager gebracht hat. Anschließend bin ich auf dem Hayduke Trail durch die Wildnis im US-Bundesstaat Utah getrekkt, habe die drei höchsten Gipfel Ecuadors bestiegen und bin im Schnelldurchgang in 18,5 Tagen durch die Pyrenäen gewandert.
Das Reizvolle und meine größte Motivation an diesen Abenteuern ist der Nervenkitzel, sich in eine Situation zu begeben, in der man tagtäglich absolute Höchstleistung erbringen, Risiken eingehen sowie die körperliche und geistige Ermüdung überwinden muss. Wenn man sich in einer gefährlichen Situation befindet und diese meistert, ist das ein unglaubliches Gefühl. Dieses Gefühl will ich bei all meinen Abenteuern erleben; es lässt mich das Leben wertschätzen.“
Wie strukturierst du dein Training? Wie sieht eine typische Woche für dich aus?
„Viele Leute stellen mir Fragen zu meinem Training und zu meiner Vorbereitung. Dabei widme ich diesen Dingen weit weniger Zeit, als man vielleicht denken mag.
Bei der Planung einer Reise steht am Anfang meist die Frage, was ich erreichen und welcher Herausforderung ich mich stellen möchte. Dann plane ich eine Route. Damit ist die Planung auch schon beendet. Sofern es nicht unbedingt erforderlich ist, stelle ich keine Recherchen zur Route an, da die Reise ins Ungewisse ein wesentlicher Aspekt meiner Abenteuer ist. Die meiste Zeit widme ich der Perfektionierung meiner Ausrüstungsliste. Ich muss sicherstellen, dass ich alle Werkzeuge und Gerätschaften dabeihabe, die ich unterwegs unter welchen Umständen auch immer brauchen könnte.
Was das Training anbelangt, achte ich darauf, dass ich mit meinem allgemeinen Fitnesszustand jede mögliche Herausforderung annehmen kann. Im Sommer bin ich beispielsweise zehn Marathons in zehn Tagen gelaufen – alle unter vier Stunden und mit nur einem Monat Vorbereitungszeit. Für die Abenteuer, die ich normalerweise unternehme, kommt es in erster Linie auf die mentale Stärke an.“
Was war die härteste Challenge, die du als Extremsportler meistern musstest?
„Wenn ich jeden Tag des Jahres auf Abenteuerreisen unterwegs sein könnte, würde ich das tun. Aber leider ist das aus finanziellen Gründen keine Option. Für die größeren Touren, die ich bisher unternehmen durfte, braucht man finanzielle Unterstützung. Diese zu erhalten, kann unglaublich schwer sein. Das gilt umso mehr, seit ich Vater bin. Früher konnte ich mit schmalem Budget leben und all mein Geld in meine Reisen stecken. Mittlerweile trage ich eine große Verantwortung für einen kleinen Menschen.“
Welche Projekte standen für dich in diesem Jahr auf dem Programm?
„2024 standen viele verschiedene Challenges an. Die größte und spannendste von allen ist ohne jeden Zweifel, Vater eines kleinen Jungen zu sein. Er ist ein richtiges Energiebündel! Doch das hat meinen Fokus auch darauf gelenkt, mehr aus meinen Abenteuern zu machen und strategischer vorzugehen.
In puncto Abenteuer konnte ich das Atlas Mountain Race über 1.300 km bewältigen. Da ich noch nie an einem richtigen Radrennen und noch nie richtig mit dem Mountainbike unterwegs war, konnte ich dabei innerhalb kürzester Zeit sehr viel lernen. Das hat das Erfolgserlebnis noch schöner gemacht. Bikepacking-Rennen sind definitiv eine Sache, der ich in Zukunft mehr Zeit und Energie widmen möchte.
In Sachen Laufen habe ich mich der Herausforderung gestellt, zehn Marathons in zehn Tagen zu absolvieren, um meine Gesamtlaufdistanz dadurch auf das Äquivalent von 500 Marathons zu heben und Spenden für die beiden gemeinnützigen Organisationen „Young Lives vs Cancer“ sowie „The Doddie Foundation“ zu sammeln. Als frischgebackener Vater war die Vorbereitung auf dieses Ziel durchaus schwierig. Bevor ich intensiv ins Training eingestiegen bin, war mein längster Trainingslauf über 12 km. Hinzu kam, dass es an jedem der zehn Tage mit über 30 Grad extrem heiß war und ich zahlreiche soziale Verpflichtungen hatte.
Außerdem bin ich mit meinem Buch so weit gekommen, dass ich es im Eigenverlag veröffentlichen kann. Ich muss gestehen, dass mir das Schreiben über den Lauf durch Amerika mindestens genauso schwergefallen ist wie der Lauf selbst.“
Wie gelingt es dir, Sport und Privatleben in Einklang zu bringen?
„Die Balance zwischen Arbeit, Abenteuer und Zeit für die Familie ist auf jeden Fall schwierig und ich habe noch nicht die perfekte Lösung gefunden. In der Familie haben wir vereinbart, dass wir uns im ersten Jahr hauptsächlich um unseren Sohn kümmern werden. Das war eine unglaubliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Aber um ehrlich zu sein: Es ist schon hart, vom Solo-Abenteurer in die Vaterrolle zu schlüpfen. Ich bin überzeugt, dass es gut für meinen Sohn ist, wenn er sieht, dass seine beiden Elternteile ihrer Leidenschaft nachgehen, und das wollen wir auch so beibehalten. In Zukunft werde ich womöglich häufiger, dafür aber zu weitaus kürzeren Abenteuern aufbrechen. Das heißt aber nicht, dass sie weniger anspruchsvoll sein werden.“
Wie kam es zur Partnerschaft mit GOREWEAR?
„Das hat sich eher zufällig ergeben. Eines Tages war ich im Büro einer PR-Agentur, um über meinen Lauf von Nord- nach Südamerika zu sprechen. Dabei wurde ich einem PR-Mitarbeiter von GOREWEAR vorgestellt. Er hat mich dann gefragt, was ich als Nächstes vorhabe. Ich habe ihm erzählt, dass ich den Three Peaks Run in Großbritannien in Angriff nehmen will – solo und ohne Support. Das schien ihn beeindruckt zu haben und er bot an, mir kostenlos Bekleidung zur Verfügung zu stellen. Der Rest ist Geschichte ...
Danach wurde ich angesprochen, ob ich Lust hätte, als GOREWEAR Athlet am Transalpine-Run 2017 teilzunehmen, was ich dann auch tat. Später bin ich als GOREWEAR Athlet den Cape Wrath Ultra gelaufen und Gesamtdritter geworden. Anschließend durfte ich GOREWEAR wieder beim Transalpine-Run 2018 vertreten und landete in der „Elite Mixed“-Kategorie zusammen mit Eva Sperger auf dem dritten Rang.
Seitdem sind bei jedem meiner Abenteuer Produkte von GOREWEAR in meiner Ausrüstung dabei gewesen. Das Schöne an unserer Partnerschaft ist, dass es immer darum ging, meine Abenteuer zu unterstützen und mir keine aufzudrängen. Wenn ich eine Idee habe, sorgt GOREWEAR dafür, dass mir die bestmögliche Ausrüstung zur Verfügung steht, um mein Vorhaben erfolgreich über die Bühne zu bringen. So stelle ich mir echte Teamarbeit vor.“
Was ist deine Lieblingsbekleidung für Sommer und Winter und warum?
„Gute Frage! Aber da es unmöglich ist, nur zwei Kleidungsstücke zu nennen, muss ich das Ganze in Laufen und Radfahren aufteilen.
Mein Radfahr-Favorit für den Sommer ist die Spinshift Cargo Bib Shorts+, für den Winter ist es die Endure GORE-TEX Jacke (Fireball). Die Cargo-Trägerhose ist wahrscheinlich die bequemste, die ich je getragen habe. Beim Atlas Mountain Race hatte ich diese Hose nahezu eine Woche lang rund um die Uhr am Körper und sie hat dabei kein bisschen von ihrem erstklassigen Tragekomfort eingebüßt. Die wasserdichte Jacke bietet nicht nur auf dem Rad zuverlässigen Schutz. Das ist für mich einfach Gold wert.
Fürs Laufen im Sommer empfehle ich das Contest 2.0 Shirt, für den Winter die CONCURVE GORE-TEX Jacke. Ich hätte fast die R5 5 Inch Shorts gewählt, aber das Contest 2.0 Shirt hat bei meiner Schnellwandertour durch die Pyrenäen wirklich hervorragende Dienste geleistet. Die CONCURVE Jacke ist schlicht und ergreifend die beste Laufjacke, die ich je getragen habe. Sie passt einfach perfekt, ist leicht und darüber hinaus gut packbar.
Was machst du eigentlich, wenn du gerade keinen sportlichen Abenteuern folgst?
„Im Moment sitze ich an der Planung für eine wahrlich epische Lauf-, Radfahr- und Schwimm-Challenge im Jahr 2025. Das wird der absolute Kracher, ihr dürft also gespannt sein!“
